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Legal oder illegal: Online–Glücksspiel 2022 in Deutschland

Online-Glücksspiel ist ein heißes Thema in Deutschland! Viele Menschen möchten gern ein Spiel wagen, sind aber unsicher: Ist das Spielvergnügen im Internet legal oder nicht?

Viele Angebote sind zwar in deutscher Sprache erhältlich, stammen aber trotzdem aus dem Ausland.

Für den Verbraucher ist auf den ersten Blick kaum zu erkennen, ob ein Angebot seriös ist oder nicht.

 

Online-Glücksspiel ist nicht grundsätzlich illegal

In Deutschland können die einzelnen Bundesländer selbst entscheiden, ob Online-Glücksspiel erlaubt ist oder nicht.

Das bedeutet: Es gibt in der Bundesrepublik kein grundsätzliches Verbot des Online-Glücksspiels.

Es existiert allerdings der sogenannte Glücksspielstaatsvertrag, in dem die Rahmenbedingungen für das Online-Glücksspiel in Deutschland verbindlich festgelegt sind.

Darin steht unter anderem, dass für ein Glücksspiel-Angebot in Deutschland eine speziell für Deutschland ausgestellte Lizenz benötigt wird.

 

Nicht jede Lizenz für Online-Glücksspiel ist in Deutschland gültig

Die meisten Anbieter von Online-Glückspielen verweisen ausdrücklich auf ihre Lizenz, um potenzielle Spieler von ihrer Seriosität zu überzeugen.

Dabei ist aber zu beachten: Nicht jede Lizenz ist auch in Deutschland gültig.

Ob ein Anbieter eine für Deutschland gültige Lizenz besitzt, kann leicht über eine offizielle White-List eingesehen werden.

Derzeit fällt die Antwort nach einem legalen Online-Glücksspiel-Angebot für Deutschland ernüchternd aus: Stand Mai 2022 wurde bislang keine gültige Erlaubnis erteilt – das heißt, nahezu alle verfügbaren Angebote sind illegal, auch wenn sie in deutscher Sprache erhältlich sind.

Eine Ausnahme stellt das in Sachen Glücksspielfragen vergleichsweise liberale Bundesland Schleswig-Holstein dar. Hier sind noch Alt-Lizenzen vorhanden, die ein derartiges Angebot gestatten – allerdings mit einer entscheidenden Einschränkung: Diese Erlaubnis gilt nur für das Spielen in und aus Schleswig-Holstein.

Die häufig beworbenen EU-Lizenzen, etwa aus Frankreich, Österreich, Zypern oder Malta, besitzen für Deutschland keine Gültigkeit!

In der Praxis lassen sich also nur wenige Angebote wie Online-Casino Freispiele ohne Einzahlung ohne rechtliche Bedenken nutzen.

Ein Blick ins gesetzlich vorgeschriebene Impressum des Online-Casinos hilft dabei, die Zuverlässigkeit eines Anbieters einzuschätzen.

 

Bei unerlaubtem Glücksspiel besteht kaum Rechtsschutz

Die Teilnahme an einem unerlaubten Online-Glücksspiel-Angebot birgt immer ein großes finanzielles Risiko.

Es droht ein finanzieller Verlust, denn weder Gewinn noch Einzahlung sind bei einem illegalen Glücksspiel abgesichert.

Eine vage Möglichkeit auf gerichtlichen Beistand besteht nur, wenn glaubhaft nachgewiesen werden kann, dass das illegale Angebot nicht bewusst in Anspruch genommen wurde.

 

Zweitlotterien sind in Deutschland immer illegal

In jüngerer Zeit mehren sich auch im deutschsprachigen Raum die Angebote sogenannter »Zweitlotterien«.

Als »Zweitlotterie«, »Schattenlotterie« oder »Schwarze Lotterie« wird eine Lotterie bezeichnet, bei der die Spieler nicht an der eigentlichen Lotterie teilnehmen, sondern über einen Zwischenanbieter auf die vordergründig beworbene Lotterie wetten.

Ein prominentes Beispiel für ein solches Angebot ist die spanische Weihnachtslotterie »El Gordo«, an der deutsche Spieler eigentlich nicht teilnehmen können.

Verschiedene Anbieter bieten an, diese Sperre zu umgehen – mittels einer »Zweitlotterie«.

Aber auch bei eigentlich in Deutschland verbreiteten Angeboten ist Vorsicht geboten: Das populäre LOTTO 6aus49 wird ebenfalls häufig auf diesem Weg vermittelt.

Derartige Angebote sind in Deutschland aber nicht legal und es besteht auf etwaige Gewinne keinerlei Rechtsanspruch.

Zweitlotterien lassen sich recht eindeutig anhand der Angebotsbeschreibung identifizieren.

Ein wichtiges Indiz sind auch unüblich günstige Teilnahmegebühren – wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist es meist auch nicht wahr.

 

Gewinne aus zweifelhafter Quelle stehen unter Verdacht

Auch glückliche Gewinner sind nicht immer auf der sicheren Seite: Selbst wenn ein Gewinn vollständig ausbezahlt wird, kann es zu einem bösen Erwachen kommen.

Gehen höhere Summen aus unbekannter Quelle auf einem Konto ein, werden die meisten Banken nämlich hellhörig und vermuten eine Geldwäsche.

Das Konto bzw. der Betrag wird gesperrt und die Beweislast liegt dann erst einmal beim Kunden.

Handelt es sich um einen Gewinn aus einem in Deutschland illegalen Glücksspielangebot, dann könnte es sich als sehr schwierig gestalten, Zugriff auf das Geld zu bekommen.

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